LVM (Logical Volume Manager) einrichten
Es stehen zwei Festplatten zur Verfügung, Festplatte 1 mit 250GB (/dev/sda) und Festplatte 2 mit 400GB (/dev/sdd). Mit Hilfe des LVM ist es möglich diese beiden Festplatten logisch zu einer 650GB Festplatte zusammenzufügen.
Vorteile vom LVM:
- Volumes können im laufenden Betrieb vergrößert, angelegt und verkleinert werden.
- Höhere Flexibilität
- Die Kapazität mehrerer Festplatten kann zu einem Volume zusammengefasst werden
Nachteile vom LVM:
- Beim Ausfall einer Festplatte sind alle Daten verlohren. Es sollte ein Raid 1 eingerichtet werden
- Kein Zugriff auf Partitionen von anderen Betriebssystemen als Linux möglich.
Wie funktioniert das Ganze?
Beide Festplatten werden mit dem Typ LVM formatiert. Somit haben wir auf beiden Festplatten ein Physical Volume (PV) erstellt. Nun können wir die Volume Group (VG) anlegen, welche sich über beide Physical Volumes (PV) erstreckt. Die erstellte Volume Group (VG) wird ca. 650GB gross sein. In dieser Volume Group (VG) können wir nun das Logical Volume (LG) anlegen. Eine Volume Group kann mehrere Logical Volumes beinhalten, für dieses Beispiel wird aber nur ein Logical Volume (LG) angelegt. Zum Schluss wird das Logical Volume (LG) mit ext3 formatiert und nun hat man ein Device das man im Filesystem einbinden kann.
Kurz zusammengefasst
- Physical Volume (PV) erstellen
- Volume Group (VG) erstellen
- Logical Volume (LV) erstellen
- Logical Volume (LV) mit ext3 formatieren
- Fertig!
Das Ganze in Befehle übersetzt
lvm2 installieren
apt-get install lvm2
Auf /dev/sda und /dev/sdd eine Partition vom Typ LVM (8e) erstellen mit
sudo cfdisk /dev/sda
sudo cfdisk /dev/sdd
Physical Volume (PV) auf /dev/sda und /dev/sdd erstellen mit
power@power:~$ sudo pvcreate /dev/sda1
Physical volume "/dev/sda1" successfully created
power@power:~$ sudo pvcreate /dev/sdd1
Physical volume "/dev/sdd1" successfully created
power@power:~$
Wir können uns alle Physical Volumes anzeigen lassen mit
power@power:~$ sudo pvdisplay
"/dev/sda1" is a new physical volume of "232.88 GB"
--- NEW Physical volume ---
PV Name /dev/sda1
VG Name
PV Size 232.88 GB
Allocatable NO
PE Size (KByte) 0
Total PE 0
Free PE 0
Allocated PE 0
PV UUID VnOhH8-zNhp-QKnK-7vBo-Z2C4-gRyK-MGJROL
"/dev/sdd1" is a new physical volume of "372.61 GB"
--- NEW Physical volume ---
PV Name /dev/sdd1
VG Name
PV Size 372.61 GB
Allocatable NO
PE Size (KByte) 0
Total PE 0
Free PE 0
Allocated PE 0
PV UUID STJLHZ-TSNV-kN9t-7Odq-dggG-q3Q8-5dHoOA
Wir erstellen auf /dev/sda1 eine Volume Group vg1 mit
power@power:~$ sudo vgcreate vg1 /dev/sda1
Volume group "vg1" successfully created
Anschliessend extenden wir die Volume Group vg1 nach /dev/sdd1 mit
power@power:~$ sudo vgextend vg1 /dev/sdd1
Volume group "vg1" successfully extended
Wir können uns alle Volume Groups anzeigen lassen mit
power@power:~$ sudo vgdisplay
--- Volume group ---
VG Name vg1
System ID
Format lvm2
Metadata Areas 2
Metadata Sequence No 2
VG Access read/write
VG Status resizable
MAX LV 0
Cur LV 0
Open LV 0
Max PV 0
Cur PV 2
Act PV 2
VG Size 605.49 GB
PE Size 4.00 MB
Total PE 155005
Alloc PE / Size 0 / 0
Free PE / Size 155005 / 605.49 GB
VG UUID 3hIlR4-oQZd-MD1I-o1UI-Wu0h-9vQo-u62HvP
In diese Volume Group vg1 erstellen wir nun ein Logical Volume lv1 mit
power@power:~$ sudo lvcreate -n lv1 -L 605.48GB vg1
Rounding up size to full physical extent 605.48 GB
Logical volume "lv1" created
Wir können uns alle Logical Volumes anzeigen lassen mit
power@power:~$ sudo lvdisplay
--- Logical volume ---
LV Name /dev/vg1/lv1
VG Name vg1
LV UUID Wt1b06-QDcf-S0Tm-KpTG-eeHi-AT39-Rgluks
LV Write Access read/write
LV Status available
# open 0
LV Size 605.48 GB
Current LE 155003
Segments 2
Allocation inherit
Read ahead sectors auto
- currently set to 256
Block device 252:0
Jetzt können wir /dev/vg1/lv1 mit ext3 formatieren wie wenn es eine normale Festplatte wäre mit
power@power:~$ sudo mkfs.ext3 /dev/vg1/lv1
mke2fs 1.41.4 (27-Jan-2009)
Dateisystem-Label=
OS-Typ: Linux
Blockgröße=4096 (log=2)
Fragmentgröße=4096 (log=2)
39682048 Inodes, 158723072 Blöcke
7936153 Blöcke (5.00%) reserviert für den Superuser
Erster Datenblock=0
Maximale Dateisystem-Blöcke=0
4844 Blockgruppen
32768 Blöcke pro Gruppe, 32768 Fragmente pro Gruppe
8192 Inodes pro Gruppe
Superblock-Sicherungskopien gespeichert in den Blöcken:
32768, 98304, 163840, 229376, 294912, 819200, 884736, 1605632, 2654208,
4096000, 7962624, 11239424, 20480000, 23887872, 71663616, 78675968,
102400000
Schreibe Inode-Tabellen: erledigt
Erstelle Journal (32768 Blöcke): erledigt
Schreibe Superblöcke und Dateisystem-Accountinginformationen: erledigt
Das Dateisystem wird automatisch nach jeweils 32 Einhäng-Vorgängen bzw.
alle 180 Tage überprüft, je nachdem, was zuerst eintritt. Veränderbar mit
tune2fs -c oder -t .
und mounten diese „Festplatte“ gleich mit
power@power:~$ sudo mount /dev/vg1/lv1 /media/lvm/
Somit wurden aus zwei Festplatten eine grosse „Festplatte“. Wie geschrieben empfehle ich diese „Festplatte“ mit einem RAID 1 zu spiegeln, denn wenn eine dieser beiden Festplatten defekt ist, sind alle Daten verloren!
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